Das Erste, was den meisten Menschen, die noch nicht gefastet haben, zum Thema Fasten in den Sinn kommt, ist Abnehmen.
Doch geht es beim Fasten um viel mehr. Abnehmen ist ein schöner Nebeneffekt, doch geht es hier vielmehr um Entgiftung, Entschleunigung, Aktivierung der Abwehrkräfte, Stärkung des Immunsystems, neue Energiegewinnung.
Fasten bedeutet den freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung, Genussmittel und Unnötiges für einen begrenzten Zeitraum
Fasten nützt dem gesamten Organismus und hat deshalb für die Gesundheit einen hohen präventiven Wert. Bei Menschen mit einer Disposition für bestimmte Erkrankungen hat sich das Fasten als hilfreiches Regulativ sehr gut bewährt.
Nach der Methode Dr. Buchinger, werden nur Flüssigkeiten aufgenommen: bestimmte Kräutertee’s, stilles Wasser, frische Gemüsebrühe, etwas Obst- sowie Gemüsesaft.
Was passiert beim Fasten?
Vorweg genommen: für den Erstfaster ist es zwar eine neue, unbekannte Erfahrung. Unser Organismus jedoch erinnert sich, dass er nicht zu allen Zeiten Nahrung im Überfluss, wie wir sie heutzutage in unseren Regionen ständig zur Verfügung haben, gehabt hat. Unser Organismus besitzt Mechanismen, mit Hungerperioden umzugehen.
Unser Organismus speichert Zucker in Form von Glycogen in der Leber.
Dies dient dem Körper als ständigen „Energiegevorrat“. Diese Vorräte werden,
sobald der Körper keinen Energienachschub in Form von Nahrung erhält, innerhalb von ca. 24 Stunden aufgebraucht.
Nun holt sich der Körper seine Energie aus Notreserven. Nicht nur die lästigen Speckröllchen (Fett) werden abgebaut, sondern alles Unbrauchbare, Unnötige, Krankhafte wird umgewandelt in Energie.
Der Organismus stellt um auf Sparmodus. Er benötigt weniger Energie, nicht nur, weil er keine Verdauungsarbeit während der Fastenzeit leisten muss. Auch das Herz schlägt langsamer, der Blutdruck sinkt. Fastende haben darum manchmal anfänglich Kreislaufprobleme und frieren schnell.
Damit das Gehirn weiter funktionieren kann, wird auf einen weiteren Treibstoff umgestellt, auf Ketonkörper, die beim Abbau von Fettsäuren in der Leber entstehen. Diese führen auch manchmal zu dem üblen Mundgeruch, den einige Fastende kennen.
Die Umstellung bereitet dem Körper erst einmal Stress, wir reden in den ersten Tagen von der sogenannten Fastenkrise.: Einige Fastende fühlen sich am Anfang oft unwohl, sind äußerst sensibel, nervös oder aggressiv, auch körperliches Unwohlsein kann in den verschiedensten Formen eintreten. Doch meist verschwinden diese Reaktionen nach den ersten drei Fastentagen und der Fastende erreicht den Wohlfühlbereich. Während des Fastens wird eine hormonelle Kettenreaktion in Gang gesetzt, bei der viel Cortisol gebildet wird. Das Hormon hält den Stresspegel hoch. Denn der Hungernde soll handeln, ehe seine Kräfte schwinden.
Später wird Serotonin (Stimmungsaufheller) gebildet, denn der Hungernde soll nicht in depressive Stimmung, in der er sich aufgibt, verfallen. Dies ist bei vielen Fastenden als euphorische Stimmung bekannt.
Ist die „Fastenkrise“ überwunden, geraten die Meisten in einen
Entspannungszustand und das Fasten fällt leicht, Einigen fällt nun gar das Aufhören schwer. Nun können Körper, Geist und Seele aufatmen.
Wer das Fasten kennenlernen möchte, sollte mindestens 5 reine Fastentage einplanen. Die meisten Wiederholer fasten länger, 7-10 Tage würde ich als Durchschnittsfastenzeit bezeichnen, jedoch auch 14 Tage bis 3 Wochen sind keine Seltenheit. 40 Tage werden für den/die gesunde(n ) Faster(in) als Maximum angesehen. Doch man sollte bei der Länge der Fastenzeit weder etwas erzwingen noch irgendwelchenWettbewerben hinterher laufen, sondern auf seinen Körper hören. Jeder Organismus reagiert anders auf das Fasten und dementsprechend individuell sollte die eigene Fastenzeit angepasst werden.
Trotz seiner Heilwirkung ist Fasten nicht für Jede(n) geeignet. So sollten Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende auf keinen Fall auf Nahrung verzichten. Auch bestimmte körperliche und seelische Beeinträchtigungen verbieten das Fasten.
Im Zweifelsfall konsultieren Sie bitte Ihren Hausarzt.
Fasten nützt dem gesamten Organismus und hat deshalb für die Gesundheit einen hohen präventiven Wert. Bei Menschen mit einer Disposition für bestimmte Erkrankungen hat sich das Fasten als hilfreiches Regulativ sehr gut bewährt. Dies gilt unter anderem bei Neigung zu beispielsweise:
Wir reden zwar von einer Fastenwoche, ich sehe diese persönliche Fastenzeit jedoch über einen Zeitraum von 3 Wochen:
Erleichtert dem Körper die Umstellung auf das eigentliche Fasten.
Wir sollten nun auf tierische Produkte verzichten, viel Obst und Gemüse essen. Alle koffeinhaltige Getränke sowie Alkohol sollten langsam bis auf Null reduziert werden. Dies erspart eventuelle, dem Koffeinentzug geschuldeten Kopfschmerzen. Am letzten Tag vor dem Fasten empfehle ich nur noch Obst zu essen oder einen Reistag einzulegen. Außerdem ist nun der richtige Zeitpunkt zum Glaubern. Optimal ist es, am letzten Tag vor dem Fasten eine Colon-Hydro-Therapie durchführen zu lassen.
Ab heute gilt es mind. 3 Liter Flüssigkeit in Form von stillem Wasser sowie ungesüßten Kräutertees zu sich zu nehmen, um die Nierenarbeit zu unterstützen und den Entschlackungsvorgang zu optimieren.
Am Abend unseres 1. Treffpunktes lernen wir uns gegenseitig kennen und
besprechen Organisatorisches, Grundsätzliches zum Fasten (Verpflegung, Ablauf der Fastenwoche usw.) Wir nehmen die erste Gemüsebrühe zu uns und erfahren alles Wichtige zur Darmreinigung.
Am Folgetag, dem 1. Fastentag sowie zu allen anderen Fastentagen beginnen wir den Tag mit einer Befindlichkeitsrunde, bevor wir bei einer ca. 20-minütigen leichten Gymnastik unseren Kreislauf anregen und „wach werden“.
Nach unserem Fastenfrühstück (Fruchtsaft, Kräutertee) starten wir zu unserer ca. 10-12 km langen Wanderung. Der Nachmittag steht uns zum Ruhen und für fastenbegleitende Maßnahmen (Einlauf, Leberwickel) zur Verfügung.
An einigen Abenden bieten wir informative Vorträge rund um das Fasten sowie Ernährung an.
Am Abreisetag starten wir mit einem gemeinsamen Fastenbrechen (frischer Apfel), bevor wir gestärkt den Heimweg antreten.
Es wäre fatal, sich nach dem Fasten gleich wieder ganz „normal“ zu ernähren.
Vielmehr müssen wir unsere Verdauungsorgane langsam wieder damit konfrontieren, wieder die komplette Verdauungsarbeit aufzunehmen.
Hierbei ist es wichtig, behutsam vorzugehen, leichte Kost zu sich zu nehmen,
Fleisch, Fisch, Käse zu meiden. Weiterhin viel Trinken (stilles Wasser, Kräutertee) unterstützt die noch immer andauernde Entschlackung.
Die strengen Aufbautage sollten 1/3 der Fastenzeit, mindestens jedoch 3 Tage umfassen. Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten sollten weiterhin gemieden werden.
Zum raschen Aufbau der Darmflora empfehle ich die Einnahme eines Probiotikums (Apotheke)
Theoritisch Ja, wir empfehlen jedoch, zumindest das erste Fasten unter Begleitung einer erfahrenen betreuenden Person, vorzugsweise Fastenleiter(in) durchzuführen.
Gerade beim „ersten Mal“ können Befindlichkeiten auftreten, die Sie verunsichern und evtl. das Fasten abbrechen lassen, obwohl kleine Hilfsmittel Abhilfe leisten würden.
Es wäre schade, wenn Sie sich mit einem unnötigen, negativen Fastenergebnis das Fastenerlebnis verderben würden.
Fasten ist nicht hungern und viel mehr als abnehmen. Es ist der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung, Genussmittel und Unnötiges für einen begrenzten Zeitraum, verbunden mit ausreichender Flüssigkeitsaufnahme, ausscheidungsfördernden Maßnahmen, Bewegung und Entspannung.
Belastendes, Unbrauchbares, Störendes und Krankmachendes.
Brauchbares, Lebensnotwendiges und Funktionelles
Quelle: „Fasten macht fit “ von Mathias R.Schmidt, Barbara R.Schütz – LiCo Verlag